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Wie du dich von der Überlastung befreist und zu mehr Zufriedenheit findest: Drei hilfreiche Ansätze

Jede*r Einzelne von uns kennt sicherlich das Gefühl der Überforderung, des Dauerstresses – sei es im Job oder privat. Das Gefühl, den Aufgaben, den Erledigungen oder gar Freund*innen und der Familie nicht gerecht werden zu können. Und die Dinge nur zu tun, weil wir denken, es tun zu müssen. Um da wieder herauszukommen, ist es wichtig, sich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren. Auch mal nein zu sagen und in sich hinein zu hören, was einem genau jetzt gut tun könnte. Drei Ansätze, die uns dabei helfen, wieder ins Mögen zu kommen, verrät uns Diplom Psychologin, Systemische Beraterin und Coachin Christiane Gross in einem Gastbeitrag.

Wissen 20.04.2023

„Kaum hake ich etwas auf meiner To-Do-Liste ab, kommen gefühlt drei neue Aufgaben dazu. Es wird einfach nicht weniger, es hört nicht auf. Ich fühle mich wie in einem Hamsterrad.“, sagte kürzlich jemand zu mir und beschrieb damit diesen typischen Modus des Getriebenseins. Und dann sagte er noch: „Und jetzt steht der Geburtstag meines Sohnes an und ich habe nur das Gefühl, dass mir das zu viel ist. Darüber bin ich sehr erschrocken.“

Wenn die schönen Dinge und Ereignisse im Leben zu viel werden, weil dies als Belastung erlebt wird, dann liegt das daran, dass die eigene Psyche Alarm schlägt. Sie signalisiert durch Erschöpfung, Unruhe, Unlustempfindungen oder körperliche Symptomatiken, wie Schlafstörungen, Verdauungsprobleme, Kopf- und Muskelschmerzen, dass es an der Zeit ist, ihr Zeit zu gönnen.

Bei genauerem Hinsehen und Fühlen ist es oft so, dass viele der Aufgaben und auch Verpflichtungen, die es zu erledigen gibt und denen nachzukommen ist, einen Wert an sich haben. Einiges macht sogar Spaß. In der Fülle der Dinge geht aber dieser Erlebniswert verloren. Man fühlt sich stattdessen wie eine funktionierende Maschine – ohne spontane Lebendigkeit. Müssen statt Mögen.

Die erste Überlegung dreht sich um die Be- und Eingrenzung der Fülle: Was kann ich mal anderen überlassen? Wer könnte das an meiner Stelle tun? Bin ich wirklich für alles verantwortlich? Nicht automatisch „Ja“ sagen – sondern einen Moment innehalten und für sich prüfen, ob diese Anfrage, diese Aufgabe jetzt wirklich passt und gegebenenfalls nach anderen Möglichkeiten oder Zeiträumen suchen. Hier braucht es auch eine Klarheit bezogen auf die eigene Rolle und Verantwortlichkeit innerhalb der Organisation, die manchmal erst zu erarbeiten ist.

Die zweite Überlegung fragt nach den eigenen Ansprüchen: Mache ich mir zu viel Druck? Würden sich die anderen auch mit weniger zufrieden geben? Muss alles immer perfekt sein? Wem will ich was beweisen? Der berühmte Mut zur Lücke – oder zu den 80% (Pareto-Regel) sind hilfreiche und entlastende Umgangsweisen mit Anforderungen und Erwartungen. Hinter dem Perfektionismus kann auch eine Angst verborgen sein: zu versagen, zu enttäuschen oder sich lächerlich zu machen. Diese Antreiber können ein Eigenleben im Unterbewussten führen. Hier gilt es, sie sich bewusst zu machen und mit einem Realitäts-Check zu entschärfen: Was wäre, wenn ich jemanden enttäusche – wäre das wirklich so schlimm?

Die dritte Überlegung fokussiert sich darauf, was mir bedeutsam und wichtig bezogen auf eine konkrete Aufgabe ist: Was will ICH mit dieser Präsentation, bei diesem Meeting oder innerhalb dieses Projektes eigentlich beitragen? Worum geht es mir dabei? Diese Fragen helfen, aus der Steuerung von außen rauszukommen in eine Innenperspektive, die aus einer unabhängigen Authentizität auf die Dinge blickt.

Die gute Nachricht ist: Unsere Psyche ist so konstituiert, dass sie sich selbst reguliert und ausbalanciert – vorausgesetzt wir schaffen dafür Möglichkeiten und lassen es zu.

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