ESG-Profile für Bank- und Versicherungsberater*innen: Die Rolle von Künstlicher Intelligenz bei choyze
Soziokulturelle und strukturelle Rahmenbedingungen sind eng verbunden mit persönlichen Präferenzen bei Konsum- und Investitionsentscheidungen. Das Ziel der choyze GmbH ist zunächst, am Beispiel von Versicherungen zu zeigen, dass Endverbraucher*innen mit der richtigen Art der Unterstützung dauerhaft in die Lage versetzt werden, ein nachhaltigeres Leben zu führen. Warum Versicherungen fragen Sie sich jetzt? Und inwiefern hat KI damit zu tun?
Seit dem 2. August sind Bank- und Versicherungsberater*innen für Anlageprodukte regulatorisch dazu verpflichtet, Ihre Nachhaltigkeitspräfenzen abzufragen und dies als Beratungsgrundlage zu verwenden. Hierbei sehen wir die Anforderungen an Heuristiken zur Komplexitätsreduktion als zentrales Element. Darüber hinaus wollen wir durch zielgerichtete Informationen, Nudging und Bewusstseinserweiterung nachhaltige Entscheidungen unterstützen. Dies gilt sowohl für das Themenfeld „Nachhaltigkeit” als auch für das Themenfeld „Versicherung”. Es erscheinen besondere Anstrengungen notwendig, Klarheit auf Seiten der Endverbraucher*innen zu schaffen. Hier kommt Künstliche Intelligenz ins Spiel. Prozessual und technisch greifen wir nämlich auf einen selbstlernenden Algorithmus zurück, welcher aus wenigen alltagstauglichen Leitfragen und Eingaben feingliedrige Nachhaltigkeitspräferenzen der Endverbraucher*innen ableiten kann, da diese vorher umfangreich auf einer breiten Datenbasis analysiert wurden. Zu diesen Präferenzen matchen wir auf der anderen Seite die Anbieter*innen anhand der von uns erhobenen Daten und Kriterien, mit denen wir Nachhaltigkeitsbemühungen der Versicherungsgesellschaften in verschiedenen Dimensionen ranken und gegen die Präferenzen abgleichen können. Das nennen wir ESG-Profil.
Warum wird hier mit Künstliche Intelligenz gearbeitet? Handelt es sich nur um ein Buzzword, welches zu Marketingzwecken verwendet wird?
Für unser Produkt ist KI ein essenzielles Element, denn Nachhaltigkeitspräferenzen wandeln sich im Laufe der Zeit. Gesamtwirtschaftliche Trends, aber auch einschneidende Ereignisse haben einen signifikanten Einfluss darauf. Als Beispiel sei hier der Krieg Russlands gegen die Ukraine genannt. Durch diesen hat sich das Empfinden für die Rüstungsindustrie in Deutschland stark gewandelt. Da unser Algorithmus auf Basis von Feedbacks laufend dazu lernt, kann er diese Trends auffangen und automatisch mit abbilden, sodass die Endverbraucher*innen und unsere Forschung stets auf dem neuesten Stand sind.
Aus diesem Grund sei hier noch einmal der Wunsch – insbesondere im Interesse der Endverbraucher*innen – erwähnt, ein einheitliches und vergleichbares Datengerüst zur Verfügung zu stellen. Denn wir sehen eine große Lücke, der in Prosa formulierten Nachhaltigkeitsbemühungen der (Versicherungs-)Unternehmen, die im CSR-Bericht verpackt werden und aus denen heraus der Anschein erweckt wird, es geschehe schon viel, ggü. „knallharter” Wirkungsmessung. Diese wäre dann im Optimalfall angegeben in gesellschaftlichem Impact. Ein weiterer Grund, weshalb wir KI verwenden, ist das breite Anwendungsfeld und die Flexibilität mit den Daten zu arbeiten. So ist es uns gelungen, die trainierten Daten auf ein anderes Handlungsfeld zu übertragen: (möglicherweise) Ihre Mitarbeitenden!
In der Praxis läuft dies wie folgt ab:
- Ihre Mitarbeitenden beantworten anonymisiert einen digitalen Fragebogen mit alltagsorientierten Fragen. Diese sind analog zum oben beschriebenen Anwendungsfall.
- Aus den Antworten entsteht für jede*n Mitarbeiter*in ein individuelles Nachhaltigkeitsprofil basierend auf das durch KI-basierte Clustering.
- Die aggregierte Gesamtheit aller Nachhaltigkeitsprofile ergibt das ESG-Profil der Mitarbeitenden, eine Standortbestimmung für Ihr Unternehmen.
- Das ESG-Profil der Mitarbeitenden dient Ihnen als Grundlage zur Optimierung von unternehmerischen Entscheidungen im Kontext Nachhaltigkeit, ESG-Kriterien oder Nachhaltigkeitsberichterstattung.