Für den Gesundheitszustand einer Wirtschaft gibt es einen meist sehr verlässlichen Gradmesser: die Konsumneigung der Privathaushalte. Insbesondere in extremen Ausprägungen des Wirtschaftskreislaufs, also in Boom-Phasen oder bei Konjunktureinbrüchen, spielt die Zuversicht der Verbraucher eine entscheidende Rolle. Sinkendes Vertrauen birgt ein enormes Risiko – darauf weisen Konjunkturforscher seit Jahrzehnten hin.
Entsprechend laut läuteten jüngst die ökonomischen Alarmglocken, als das Marktforschungsinstitut GfK den aktuellen Konsumklimaindex veröffentlichte. Die Nürnberger Forscher prognostizieren für den Mai einen Wert von minus 23,4 Punkten. Innerhalb eines Monats sinkt das Konsumklima damit um 25,7 Punkte – auf den tiefsten Stand seit Beginn der Erhebungen vor 40 Jahren.
Spätestens die ungewohnt drastische Wortwahl des GfK-Experten Rolf Bürkl macht den Ernst der Lage greifbar: Das Verbraucherverhalten sei „schockgefrostet“. Das klingt nach neuer Eiszeit.